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Arbeit und Bildung International

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    Veranstaltungsdokumentation

    Ergebniskonferenz "Der arbeitsmarktpolitische Einstieg ist gelungen - 6 Jahre EQUAL-Projekte im Themenfeld Asyl"

    Am 29. Oktober 2007 fand im Roten Rathaus in Berlin die Ergebniskonferenz des Nationalen Thematischen Netzwerks Asyl im Rahmen der europäischen Gemeinschaftsinitiative EQUAL statt. Sämtliche EQUAL-Projekte präsentierten sich mit einem eigenen Stand.
    Ein wesentlicher Aspekt der Veranstaltung war die Vorstellung des gemeinsam erarbeiteten Memorandums "Der Anfang ist gemacht - Neue Chancen für die berufliche Integration im Themenfeld Asyl", das am diesem Tag der Öffentlichkeit präsentiert und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Prof. Dr. Maria Böhmer, und dem Staatssekretär im BMAS, Herr Kajo Wasserhövel, überreicht wurde.
    Aufbauend auf die Erfahrungen der beteiligten Projekte in den letzten sechs Jahren finden Interessierte darin eine umfassende Einschätzung der derzeitigen (Arbeitsmarkt-) Situation für Flüchtlinge in Deutschland und daraus abgeleitet zentrale Forderungen an die Politik aus Sicht der beteiligten Projekte.


    Ohnmacht - Macht was!

    Vielfältige Veranstaltungsreihe im September und Oktober in Erfurt

    Wir alle kennen das Gefühl, einer Situation ohnmächtig gegenüber zu stehen, nicht handeln zu können, machtlos zu sein. Wer am gesellschaftlichen Leben nicht teilhaben kann oder darf, weil er oder sie zu alt, zu jung, zu behindert oder krank ist, weil nicht von hier, mit unsicherem Status - weil eben anders - der erfährt Ohnmacht in besonderer Weise.
    Unter dem Titel "Ohnmacht - Macht was!" finden vom 15. September bis 19. Oktober in Erfurt über 30 Veranstaltungen statt, die das Verhältnis von Ohnmacht und Macht in seinen vielfältigen Dimensionen beleuchten. So kann man unter anderem Livemusik aus Litauen neben einem Poetry Slam, ein interkulturelles Kinderfest neben einem Vortrag zum Grundeinkommen oder das Theaterstück "Dreck" neben dem Film "Kick" erleben.
    Höhepunkt der Reihe wird das schon traditionelle Straßenfest zum "Tag der Einheit der Menschen" am 3. Oktober sein. Rund um die Erfurter Engelsburg gibt es dabei einiges zu erleben: Neben dem Bühnenprogramm mit Live-Musik, Lesungen, Interviews und Kabarett findet unter anderem ein Speedkickerturnier und eine Fotoralley statt.

    Den Veranstalterpool bilden mehr als ein Dutzend Erfurter Initiativen und Vereine aus dem politischen, kulturellen und sozialen Bereich. Auch das EQUAL-Projekt "Arbeit und Bildung International" wird sich am Tag der Einheit der Menschen beteiligen.


    "EQUAL in Europe -- Strategies and Tools for Asylumseekers and Refugees Pre-professional Education"

    23. bis 27. Juli 2007 in Cecina, Italien

    Hinter diesem Titel verbarg sich ein fünftägiger Austausch von Fachleuten aus Malta, Italien, Schweden und Polen, der Ende Juli im italienischen Cecina stattfand. Finanziert über das EU-Programm Grundtvig richtete sich der Workshop an Menschen, die in der Erwachsenenbildung mit Flüchtlingen tätig sind. Experten aus Malta, Italien, Schweden, Polen und Deutschland beschäftigten sich mit der Methodik in der Sprachvermittlung, dem Thema E-Learning, der beruflichen Beratung und der gesellschaftlichen Integration von Flüchtlingen.
    Zwei Mitglieder des Flüchtlingsrates Thüringen, die für das EQUAL Projekt "Arbeit und Bildung International" tätig sind, beteiligten sich daran. Zurückgreifen konnten sie dabei auf zahlreiche im Projekt entstandenen Materialien: eine englischsprachige Arbeits-CD zur Kompetenzbilanzierung des transnationalen PASSI-Verbundes, ein englischsprachiges Radiofeature zur Situation von Flüchtlingen auf Malta und in Thüringen sowie einen englischsprachigen Ratgeber zur rechtlichen Situation von Flüchtlingen in Thüringen.


    1. Deutscher Weiterbildungstag am 15. Juni 2007

    Infostand und Radiosendung live vom Erfurter Fischmarkt

    Überrascht zeigten sich nicht nur Touristen, sondern auch viele Erfurterinnen und Erfurter, die am 15. Juni in der Innenstadt unterwegs waren: Mitten in der Marktstraße hatten sie von 9 bis 12 Uhr die Gelegenheit, eine Radiosendung nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen. In Kooperation mit Radio F.R.E.I. (96,2 MHz) hatte sich das EQUAL-Projekt "Arbeit und Bildung International" entschieden, sich gleich in zweifacher Weise am an den Aktionen zum 1. Deutschen Weiterbildungstag zu beteiligen.

    Drei Stunden hatte man sich Zeit genommen, um gemeinsam mit Studiogästen, darunter auch Beschäftigte und Teilnehmende des Projekts, über die Zugänge und Bedürfnisse von Flüchtlingen im Bereich der (beruflichen) Weiterbildung zu diskutieren und die bisher gemachten Erfahrungen bilanzieren. Im Zentrum standen dabei Menschen, die in der Regel von Weiterbildung weitgehend ausgeschlossen sind: Flüchtlinge und Asylsuchende, aber auch Menschen mit Behinderungen.

    Alle, die stehenblieben, konnten sich zudem an einem Infotisch und im persönlichen Gespräch über Ziele und Erfahrungen des Projekts informieren. Eine Möglichkeit, von der reger Gebrauch gemacht wurde.


    Abschlusskonferenz des Transnationalen Zusammenschluss PASSI in Ferrara

    7. und 8. Juni 2007

    Asylsuchende und Flüchtlinge bringen vielfältige berufliche Qualifikationen und berufliche Fähigkeiten mit, die sie jedoch in den seltensten Fällen mithilfe von Dokumenten belegen können. Zur besseren Erfassung und Bewertung dieser Kompetenzen hat der transnationale Zusammenschluss PASSI in den vergangen 2 1/2 Jahren gemeinsam ein eigenes Modell zur Komptenzbilanzierung bei Flüchtlingen erarbeitet und erprobt. Die Vorstellung dieses EVC-Modells (Evaluating - Validating - Certifiating) stand im Zentrum der Abschlusskonferenz, die am 7. und 8. Juni im italienischen Ferrara stattfand. Zudem gab es in einem "Public Hearing" die Ausstrahlung und Diskussion eines vom Projekt "Arbeit und Bildung International" erstellten Radiofeatures zur Situation von Flüchtlingen auf Malta und in Deutschland sowie die Arbeit der Projekte.


    Fachtagung "Kompetenz sucht Job" im Augsburger Rathaus

    18. und 19. April 2007

    Auf Einladung von MigraNet hat sich das EQUAL-Projekt "Arbeit und Bildung International" an einer bundesweiten Fachtagung unter dem Titel "Kompetenz sucht Job" zu Kompetenzfeststellungsverfahren im Rathaus in Augsburg beteiligt. Zentrales Thema war das Thema Kompetenzfeststellung im Kontext von Migration.
    Mit Expertinnen und Experten aus Praxis, Politik, Wirtschaft und Arbeitsverwaltung wurden Einsatz und Chancen von Kompetenzfeststellungsverfahren auf dem Arbeitsmarkt diskutiert. Entscheidend ist dabei, vorhandene Kompetenzen von Migrantinnen und Migranten zu erkennen, weiterzuentwickeln und für die qualifizierte Einmündung in den Arbeitsmarkt zu nutzen. Projektergebnisse aus dem Netzwerk "Integration durch Qualifizierung", die darauf eine Antwort finden, wurden in verschiedenen thematischen Foren vorgestellt. Sowohl in einem Workshop als auch auf einem "Markt der Möglichkeiten" hat sich das EQUAL-Projekt und seine Ergebnisse präsentiert.


    Internationaler Tag gegen Rassismus

    21. März 2007
    Am 21. März 1960 erschoss die südafrikanische Polizei 69 friedliche Demonstranten im Township Sharpeville, die gegen die ungerechten Passgesetze in dem Apartheid-Staat auf die Straße gegangen waren. Zur Erinnerung an das "Massakers von Sharpeville" erklärte die Vollversammlung der Vereinten Nationen diesen Tag zum Internationalen Tag gegen alle Formen von Rassismus und Diskriminierung. Der 21. März als "Internationaler Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung" ist einer der ersten offiziellen und einer der gewichtigsten Gedenktage der Vereinten Nationen.

    In Erfurt wird es am 21. März 2007 zwischen 14 und 17 Uhr Aktionen auf dem Erfurter Anger geben, an denen sich auch das EQUAL-Projekt "Arbeit und Bildung International" beteiligen wird. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an diesem Tag auf den Anger zu kommen.


    Nadelöhr Arbeitsplatz? - Veranstaltung zur neuen Bleiberechtsregelung für langjährig Geduldete

    14. Februar 2007

    Über diese und über weitere Fragen zur neuen Bleiberechtsregelung für Flüchtlinge diskutierten am 14. Februar 2007 von 13:00 bis 16:30 Uhr die rund 60 Personen, die der Einladung des EQUAL-Projekts "Arbeit und Bildung International" gefolgt waren. Die Regelung wurde von den Innenministern im November 2006 beschlossen und sieht im Kern vor, dass Personen mit minderjährigen Kindern nach sechs Jahren, andere Geduldete nach acht Jahren Aufenthalt in Deutschland einen gesicherten Status bekommen können. Die Erteilung ist jedoch an zahlreiche Bedingungen geknüpft. Neben guten Deutschkenntnissen, dem Nachweis ausreichenden Wohnraums oder guten Schulleistungen der Kinder ist die wichtigste Voraussetzung für ein Bleiberecht der Nachweis eines "dauerhaften Beschäftigungsverhältnisses".

    Diskutieren konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung mit Matthias Reinhardt und Helmut Mayer vom Thüringer Landesverwaltungsamt, mit Ellen Könneker vom Thüringer Flüchlingsrat, Evelyn Hilger von der Arbeitsagentur Erfurt sowie Helmut Blischke, ebenfalls von der Arbeitsagentur Erfurt, Dienststelle Weimar. Nachdem Ellen Könneker zunächst einen kurzen Einstieg in die beschlossene Bleiberechtsregelung sowie die Kritikpunkte daran geboten hatte, hatten die RefentInnen eine Stunde Zeit, die wesentlichen Aspekte sowie die Auswirkungen aus ihrer Sicht darzulegen. Nach einer Pause hatten dann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine weitere Stunde selbst die Möglichkeit, Fragen zu stellen, wovon reger Gebrauch gemacht wurde. Auch wenn das Ziel der Veranstaltung, sowohl konkrete Fragen aus der Umsetzungspraxis der Bleiberechtsregelung in Thüringen zu beantworten als auch eine erste Einschätzung der Regelung vorzunehmen, erreicht wurde, blieb auch nach dem Ende insbesondere die Frage offen, inwieweit die aufgestellten Bedingungen für ein dauerhaftes Bleiberecht insbesondere bei der schlechten Arbeitsmarktsituation in Thüringen von den potenziell Betroffenen erfüllt werden können.


    14. bis 17. November 2006:

    Studienfahrt nach

    Nicht nur in Erfurt, sondern auch in Schwabach lernen AsylbeweberInnen im Projekt "Arbeit und Bildung International". Die TeilnehmerInnen aus Schwabach hatten im Rahmen der Veranstaltung "Begegnungen" im März des Jahres bereits die Möglichkeit, die Teilprojekte in Erfurt und die Thüringer Landeshauptstadt kennen zu lernen.
    Vom 14. bis 17. November waren nun 25 TeilnehmerInnen und Beschäftigte aus Erfurt in den Süden der Republik gereist, um den bayerischen Projektpartnern einen Gegenbesuch abzustatten. Untergebracht waren die Gäste in einem Hostel in Nürnberg. Der Jahrhunderte langen Geschichte der Stadt und der politischen Bedeutung Nürnbergs näherten sich die TeilnehmerInnen in einer Stadtführung am ersten Abend.
    Am zweiten Tag stand dann ein Kennenlernen und der Austausch in Schwabach auf dem Programm, wobei die Unterschiede in den Lebens- und Arbeitssituationen in Bayern und Thüringen, in Ost- und Westdeutschland deutlich wurden. Am letzten Tag traf man sich im Kulturladen Villa Leon mit VertreterInnen unterschiedlicher MigrantInnenorganisationen und des Ausländerbeirats, die einen beeindruckenden Einblick in ihre seit Jahrzehnten stattfindenden Arbeit gewährten.
    Dass Nürnberg auch in der aktuellen Politik ein Rolle spielt, zeigte sich am letzten Abend. Denn die zeitgleich stattfindende Innenministerkonferenz verhandelte über ein Bleiberecht für langjährig Geduldete. Eine Demonstration von über 2.000 Menschen erinnerte die Minister daran, dass rund 180.000 Menschen auf eine humane Regelung warten.

    Bleibt das Fazit: Für alle Beteiligten war die Fahrt ein gelungener und intensiver Austausch, den niemand so schnell vergessen wird.


    Antirassistischer Ratschlag in Pößneck

    11. November 2006

    Kein Karnevalsscherz, sondern bittere Realität ist das zunehmend offensivere Auftreten von Neonazis auch in Thüringen. Auf Kontinuität im Austausch von Erfahrungen bei der Arbeit gegen Rechtsextremismus setzt der Thüringer antirassistische Ratschlag, der in diesem Jahr bereits zum 16. mal stattfand. Alle Aktiven und Interessierten aus Vereinen und Initiativen, aus Politik und Verbänden treffen sich einmal im Jahr an unterschiedlichen Orten zum Austausch, Workshops ergänzen das Programm. Neben zahlreichen anderen Organisationen und Vereinen beteiligte sich auch das Erfurter EQUAL-Projekt "Arbeit und Bildung International" mit einem Stand an den Aktivitäten in Pößneck. Unter den über 150 TeilnehmerInnen waren zahlreiche Interessierte, die sich über das Projekt informierten.


    "Ausgrenzung - Gesellschaft - Mitbestimmung"

    Projekttage am Bildungszentrum der Handwerkskammer Erfurt

    Was ist an Diskriminierung eigentlich nicht in Ordnung? Wen trifft sie und wann trifft sie mich? Wo stehen wir selbst in dieser Gesellschaft, welche Rollen werden uns zugeschrieben und wie gehen wir damit um? Was kann ich für meine eigenen Belange tun, wann ist Solidarität mit anderen gefragt und was haben all diese Fragen überhaupt mit Menschenrechten zu tun?
    12 Jugendliche in der überbetrieblichen Ausbildung (Metallbau und Fahrradmechanik) am Bildungszentrum der Handwerkskammer Erfurt diskutierten im Oktober über drei Tage die oben genannten Fragen und setzten sich kritisch mit den Themen "Ausgrenzung" und "Diskriminierung" auseinander. Wichtig dabei war, die eigene Position in der Gesellschaft besser zu verstehen, unterschiedlichste Formen von Ausgrenzungen erkennen zu lernen und selbst nach Handlungsalternativen zu Diskriminierungen zu suchen. Dabei spielte neben der theoretischen Einordnung von Menschenrechten auch das praktische Konfrontieren mit den Ausgrenzungserfahrungen anderer, wie MigrantInnen oder sozial Benachteiligter eine wichtige Rolle.

    Der zweite Teil der Projekttage und ein Durchgang in der Einjährigen Berufsfachschule am Bildungszentrum der Handwerkskammer finden im Januar 2007 statt.


    3. Oktober 2006: Tag der Einheit der Menschen

    Auch in diesem Jahr präsentierte sich das EQUAL-Projekt "Arbeit und Bildung International" der Öffentlichkeit mit einem Stand zum Tag der Einheit der Menschen. Unterschiedliche Initiativen und Vereine begehen am 3. Oktober ein multikulturelles Straßenfest gegen Ausgrenzung, für eine weltoffene Gesellschaft. Das Regenwetter führte dazu, dass sowohl die Infostände als auch das Bühnenprogramm mit Livemusik und vielen Informationen im Keller des Studentenzentrum Engelsburg stattfinden musste. Einer der Höhepunkte des Tages war das Speedkickerturnier, an dem sich insgesamt 10 Mannschaften beteiligten. Auch in diesem Jahr stellte das EQUAL-Projekt ein eigenes Team, bestehend aus einem ehemaligen Teilnehmer und einem Mitarbeiter, das es auch bis ins Finale schaffte. Das entscheidende Spiel gestaltete sich bis zum Schluss offen, am Ende konnten die beiden Kicker des Projekts das Turnier mit 9:8 n.V. für sich entscheiden. Der Gewinn hätte passender nicht sein können: Eine Fahrt zur antirassistischen Fußballmeisterschaft 2007 in Italien.


    23. September 2006: Offenes Forum mit KommunalpolitikerInnen: Was tun gegen menschenfeindliche Bedrohung und Gewalt?

    Zum Gedanken- und Ideenaustausch hatte die AG MigrantInnen bei der Gewerkschaft verdi und das EQUAL-Projekt "Arbeit und Bildung International" in Zusammenarbeit mit MOBIT e.V. geladen.
    Gekommen war nicht nur der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein und der Vertreter des Erfurter Ausländerbeirats José Paca, sondern auch betroffene TeilnehmerInnen des EQUAL-Projekts.
    Rund 20 Personen nahmen sich trotz Wochenende einen Nachmittag Zeit, um sich mit Handlungsmöglichkeiten gegen rechtsextreme Einstellungen und Gewalt zu beschäftigen. Am Ende zogen die Beteiligten eine positive Bilanz des ersten Treffens und vereinbarten eine Neuauflage im kommen Jahr.


    Projektbesuch von Studierenden aus Frankreich, Deutschland und Polen am 9. September 2006

    Am Ende des Besuchs beim Erfurter EQUAL-Projekt "Arbeit und Bildung International" zeigten sich die TeilnehmerInnen des trilateralen Reiseseminars "Grenzbevölkerung, Minderheiten, Migration" tief beeindruckt. Auf ihrem Weg von Paris nach Krakau hatten sich die 15 Studierenden aus Frankreich, Deutschland und Polen einen Tag Zeit genommen, um in Erfurt Station zu machen.
    Die konkreten Lebens- und Arbeitssituation von Asylsuchenden standen ebenso auf dem Programm wie die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Fast vier Stunden wurde miteinander diskutiert. Dabei ging es zum einen um das Projekt, zum anderen waren zwei TeilnehmerInnen des EQUAL-Projekts gekommen, um von ihren Erfahrungen in Deutschland zu berichten. Schlechte Bedingungen in den Gemeinschaftsunterkünften, Angst vor rechtsradikalen Jugendlichen, Probleme mit Behörden -- nicht immer war es einfach, Erlebtes zu schildern. "Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie uns ihre Geschichte erzählt haben", mit diesen Worten fasste ein sichtlich gerührter polnischer Student seine Eindrücke am Ende des Treffens zusammen. Voller Eindrücke machten sich die Studierenden am Abend auf den Weg nach Wroclaw.


    Argumentationstraining gegen Stammtischparolen

    Am 8. und 9. September 2006 fand in Erfurt ein "Argumentationstraining gegen Stammtischparolen" statt. Gemeinsam mit Dr. Klaus-Peter Hufer, Politischer Bildner und Autor des gleichnamigen Buches, erprobten die TeilnehmerInnen Strategien im Umgang mit Parolen und Vorurteilen in ganz alltäglichen Situationen (in der Kneipe, bei der Geburtstagsrunde bei Muttern zuhause u.ä.). Ergebnis des Seminars könnte die Erkenntnis sein: Du hast keine Chance. Also nutze sie.



    Aktion zur Oberbürgermeisterwahl

    Am 6. Mai, einen Tag vor der Oberbürgermeisterwahl, veranstaltete der Arbeitskreis MigrantInnen bei der vereinten Dienstleistungsgewerkschaft verdi Thüringen zusammen mit anderen Organisationen eine Mahnwache mit Straßentheater und Musik in der Erfurter Innenstadt. Die Bürgerinnen und Bürger wurden aufgefordert, keinem Kandidaten ihre Stimme zu geben, der Rassismus und Diskriminierung duldet. Ausgestellt wurden unter anderem die Antwortschreiben aller Kandidaten, die im Vorfeld mit einem Offenen Brief aufgefordert worden waren, gegen Rassismus und Antisemitismus Stellung zu beziehen. Das EQUAL-Projekt beteiligte sich an der Aktion und informierte über die Situation von Flüchtlingen und Asylsuchenden in Deutschland sowie über das Projekt.


    Intensivseminar zum Thema "Migration als Herausforderung für die Soziale Arbeit"

    Vom 23. bis zum 28. April 2006 trafen sich ca. 30 Studierende der Sozialen Arbeit aus insgesamt vier EU-Ländern (Deutschland, Belgien, Niederlande und Großbritannien) und acht Städten in der Europäischen Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar, um sich über Migration in Europa auszutauschen und weiterzubilden.
    Ziel war es, die Herausforderungen für die Soziale Arbeit und Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Ländern zu diskutieren. Exemplarisch wurde hierzu aus jeder Stadt eine lokale Organisation oder ein Projekt vorgestellt, welches sich mit jugendlichen MigrantInnen und deren Integration vor Ort beschäftigt. Die Erfurter StudentInnen hatten das EQUAL-Asylprojekt "Arbeit und Bildung International" als Beispiel ausgewählt. Dafür erkundigten sich die Beteiligten zunächst intensiv über das Projekt. In drei Arbeitsgruppen wurden unterschiedliche Aspekte des Erfurter Projekt analysiert, diese Vorarbeiten flossen in das Seminar mit ein.
    Die Arbeitsergebnisse der internationalen Arbeitsgruppen wurden schließlich kreativ (Film, Theater, Zeitung, etc.) umgesetzt und präsentiert.


    Interkulturelle Weiterbildung für Jugendliche in der Handwerkskammer

    März und April 2006:
    Die Lebenssituation sowie die rechtlichen Bedingungen von Flüchtlingen und Asylsuchenden sind den meisten Menschen nicht bekannt. Die Auszubildenden, die im Berufsbildungszentrum der Erfurter Handwerkskammer eine berufliche Qualifizierung absolvieren, bilden hier keine Ausnahme. Seit März 2006 lernen und arbeiten mit ihnen jugendliche TeilnehmerInnen des EQUAL-Projekts ?Arbeit und Bildung International?. Anlass genug für das Projekt, für die Jugendlichen im Rahmen ihrer Ausbildung Angebote zur Interkulturellen Bildung zu unterbreiten. Ziel der insgesamt vier Veranstaltungen war es, Vorurteile abzubauen und falsche Vorstellungen auszuräumen, aber sich auch mit fremdenfeindlichen Argumentationsmustern auseinander zu setzen. Im März und April hatten über 80 Jugendliche - darunter Friseurinnen, Fahrradmonteure, Sanitärinstallateure oder Konditorinnen einen halben Tag Zeit, um sich mit der Situation von Flüchtlingen und der Frage der Migration nach Deutschland zu beschäftigen. Die Zeit reichte am Ende kaum aus, so dass derzeit darüber nachgedacht wird, das Angebot zu erweitern.


    "Begegnungen"

    Es fand sich kaum noch ein freier Platz, als das EQUAL-Projekt "Arbeit und Bildung International" am 28. März 2006 in den Festsaal des Erfurter Rathauses geladen hatte. Bürgermeister Hagemann konnte rund 170 BesucherInnen begrüßen, gekommen waren PolitikerInnen, VertreterInnen von Ämtern und Behörden, Beschäftigte von sozialen Einrichtungen und nicht zuletzt, die Angehörigen und TeilnehmerInnen des Projekts selbst. Auch aus dem Teilprojekt in Schwabach waren 16 Personen nach Erfurt gekommen, um ihre MitstreiterInnen in der Landeshauptstadt kennen zu lernen.


    Unter dem Motto "Begegnungen" wurde den BesucherInnen ein buntes Programm geboten. Neben Informationen zu Ansatz und Stand des Projekts 'Arbeit und Bildung International' wurde die Ausgangssituation der Zielgruppe ebenso thematisiert wie deren Perspektiven nach dem Projekt. Im Vordergrund standen jedoch die Präsentationen der am Projekt beteiligten AsylbewerberInnen und Jüdischen Zuwanderern. Die Beiträge waren dabei so vielfältig und abwechslungsreich wie die Gruppen selbst. Das Spektrum der Themen reichte von jüdischem Alltagsleben im mittelalterlichen Erfurt bis hin zum deutschen Asylverfahren und schloss auch kulturelle Beiträge mit ein. Am Ende präsentierte das Theater ImpoVision Alltagsszenen aus dem Leben von Flüchtlingen in Deutschland. Auf humorvolle, aber einfühlsame Art wurden die vielfältigen Probleme im täglichen Leben thematisiert. Umrahmt wurde das Programm von jiddischer Musik, gespielt von Anna Segalovska und Leonid Braverman.


    Insbesondere die TeilnehmerInnen des Projekts werden den gelungenen Nachmittag so schnell nicht vergessen.


    Internationaler Tag gegen Rassismus

    Der 21. März begann für die Angehörigen des EQUAL-Projekts bereits früh: Das Morgenmagazin ?Kaffeesatz? des Lokalradios ?Radio FREI? widmete sich aus Anlass des Internationalen Tages gegen Rassismus zwei Stunden lang den verschiedenen Aspekten von Rassismus. Dabei ging es auch um die alltäglichen Diskriminierungen, die die TeilnehmerInnen des Projekts erfahren. Die Hörerinnen und Hörer, die sich genauer informieren wollten, hatten am Nachmittag Gelegenheit dazu: Zusammen mit anderen Organisationen organisierte das Projekt einen Straßenstand in der Erfurter Innenstadt, an dem sich alle Interessierten persönlich informieren und mit den Betroffenen ins Gespräch kommen konnten.


    Interkulturelle Fortbildung für Ausbilder in der Handwerkskammer Erfurt

    Januar 2006:
    AusbilderInnen haben Vorbildfunktion. Dabei sollten sie nicht nur kompetent in ihrem Fach sein, sondern auch in sonstigen Fragen des Lebens über fundierte Kenntnisse verfügen . Dies gilt auch für Fragen von Migration und Arbeitswelt. Orientiert an Beispielen aus dem täglichen (Arbeits-)Leben der ProjektteilnehmerInnen wurde am 17. Januar 2006 eine Interkulturelle Weiterbildung mit AusbilderInnen des Berufsbildungszentrums der HWK durchgeführt. Ziel war es, die Ausbilder darauf vorzubereiten auf auftretende Fragen und Situationen kompetent reagieren zu können, wenn ab März die jugendlichen TeilnehmerInnen des Projekts gemeinsam mit deutschen Jugendlichen berufsspezifisch weitergebildet werden. Die Veranstaltung verstand sich damit auch als Versuch, Diskriminierungen am Arbeitsplatz ganz konkret abzubauen und die Ausbildungsqualität für die TeilnehmerInnen des EQUAL-Projekts zu verbessern.


    Wochenendseminar zum Zuwanderungsgesetz

    Vom 9. bis 11. Dezember veranstaltete das Projekt ein Wochenendseminar zum Thema "Das Aufenthaltsgesetz. Hinweise für die Flüchtlingsarbeit". Ziel war die Information der zum großen Teil ehrenamtlichen FlüchtlingsarbeiterInnen über die Entwicklung des seit einem Jahr bestandskräftigen Zuwanderungsgesetzes. Im Ergebnis des Seminars wurde die gemeinsame Erstellung eines Rechtsratgebers für Flüchtlinge in Thüringen beschlossen. Seitdem finden regelmäßige Treffen der ehrenamtlichen RedakteurInnen statt. Die Broschüre soll im Herbst/Winter 2006 erscheinen.


    Tagesseminar zu "Verwaltungsrecht und -strukturen in Thüringen in Hinsicht auf die Flüchtlingsarbeit"

    Im Rahmen seiner Schulungen für MultiplikatorInnen veranstaltete "Arbeit und Bildung International" am 14. Dezember 2005 ein Tagesseminar mit dem Titel "Verwaltungsrecht und -strukturen in Thüringen in Hinsicht auf die Flüchtlingsarbeit". So lang wie der Titel, so unüberschaubar ist den ehren- aber auch hauptamtlichen Beschäftigten oft die rechtliche Materie. Das Seminar versuchte erfolgreich erste Schneisen in den Verwaltungsdschungel zu schlagen. Auf Wunsch der Teilnehmenden wurde am 18. Januar 2006 ein Praxis- und Aufbauseminar durch das Projekt angeboten.


    5. Dezember 2005:
    Diskussion mit Studierenden der Universität Erfurt über die Situation von Flüchtlingen und Asylsuchenden

    Auf Einladung von Professor Michael Klein waren eine Teilnehmerin und ein Projektmitarbeiter von "Arbeit und Bildung International" zu Gast im Seminar "Soziologie der Exklusion: Armut und Migration" an der Universität Erfurt. Diskutiert wurde über den Ausschluss von Asylsuchenden sowie Gegenstrategien zur Überwindung dieser Exklusion.


    2. und 3. Dezember 2005:
    Seminar "Rassismus und Gesellschaft"

    In Kooperation mit dem NETZ e.V. von Betroffenen rechtsextremer Gewalt und rassistischer Diskriminierung sowie des ver.di Ortsverein Greiz veranstaltete des Projekt "Arbeit und Bildung International" am 2. und 3. Dezember ein Seminar unter dem Titel "Rassismus und Gesellschaft". Die TeilnehmerInnen erarbeiteten sich zunächst eine eigene Definition davon, was sie unter dem Begriff "Rassismus" verstehen. Aktuelle Erscheinungsformen von Rassismus waren danach ebenso Thema wie die Lebens- und Arbeitssituation von Asylsuchenden.

    Rassismusdefinition


    18. und 19. November 2005:
    EQUAL-Projekt "Arbeit und Bildung International" präsentiert sich beim Thüringer Bildungskongress "Bildung für nachhaltige Entwicklung - Nachhaltigkeit lernen und lehren" im Erfurter Landtag

    Die laufende UN-Dekade ist der Bildung für nachhaltige Entwicklung gewidmet. Aus diesem Anlass hat die Thüringer Landesregierung eine Woche der Nachhaltigkeit ausgerufen, die von einem Bildungskongress am 18. und 19. November im Thüringer Landtag begleitet wurde.
    "Arbeit und Bildung International" hat sich mit einem eigenen Stand an diesem Kongress beteiligt und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern - darunter zahlreiche Bundes- und Landtagsabgeordneten - gezeigt, wie eine nachhaltige Bildung für die Gruppe von Asylsuchenden und jüdischen Zuwanderern aussehen kann.

    Bildungskongress für nachhaltige Entwicklung


    Interkultureller Workshop "Ich schwarz - Du weiß. Zu Stereotypen und Vorurteilen"

    Am 7. und 8. Oktober veranstaltete das EQUAL-Projekt ein Seminar unter dem Titel "Ich schwarz - Du weiß. Zu Stereotypen und Vorurteilen". Ziel war es, sich mit unterschiedlichen Aspekten von Stereotypen und Vorurteilen sowohl theoretisch als auch praktisch auseinander zu setzen.
    Drei in Erfurt lebende MigrantInnen berichteten darüber, mit welchen Vorurteilen sie konfrontiert werden. Daneben wurde auch analysiert, welches Bild von MigrantInnen in den Medien vermittelt wird.

    Du schwarz - Ich weiß


    3. Oktober: Tag der Einheit der Menschen

    Zum dritten Mal veranstalteten unterschiedliche Initiativen und Vereine am 3. Oktober ein multikulturelles Straßenfest gegen Ausgrenzung, für eine weltoffene Gesellschaft. Ein Basketballworkshop sowie ein Straßenfußballturnier, Infostände, internationale kulinarische Köstlichkeiten sowie ein Bühnenprogramm mit Livemusik, Kabarett und vielen Informationen im Hof des Studentenzentrum Engelsburg fanden statt. Das EQUAL-Projekt hat sich mit einem Stand am Fest beteiligt.